„Kicker“: Union trennt sich nach der Saison von Bjelica – Auch vorzeitiges Aus diskutiert

Dieser Artikel erschien auf Transfermarkt in seiner ersten Fassung am 30.04. um 07:59 Uhr und wurde mit Informationen zur bevorstehenden Trennung und einer Reaktion der Trainerseite aktualisiert.

Ende November trat Nenad Bjelica beim 1. FC Union Berlin in große Fußstapfen. Nach mehr als fünf erfolgreichen Jahren mit Urs Fischer sollte der 52-Jährige die in Abstiegsnot geratenen Eisernen zum Klassenerhalt führen. Drei Spieltage vor Saisonende ist diese Mission noch immer gefährdet – und die Zukunft des Kroaten wohl entschieden. Am Mittwochnachmittag äußerte sich Bjelicas Berater darüber „verwundert“.

Einem Bericht der „Sport Bild“, der am Dienstag veröffentlicht wurde, zufolge hat Bjelica bei den Verantwortlichen von Union keinen einfachen Stand. Zwar führte er den Hauptstadtklub mit guten Leistungen im Februar und März zwischenzeitlich auf Rang zwölf, nach zuletzt fünf Partien ohne Sieg ist der Vorsprung auf Rang 16 allerdings wieder auf zwei Zähler geschrumpft (zur Tabelle). In den nächsten zwei Spielen geht es mit dem VfL Bochum und 1. FC Köln gegen direkte Konkurrenten, am 34. Spieltag wartet der SC Freiburg.

Der „Kicker“ ging am Mittwochmorgen einen Schritt weiter und berichtete, dass sich die Wege von Bjelica und Union Berlin im Sommer trennen werden. Dem Kroaten werde nicht mehr zugetraut, die Mannschaft auf lange Sicht spielerisch weiterentwickeln zu können. Zudem habe das Präsidium am Montagabend über eine sofortige Ablösung Bjelicas vor dem Duell mit Bochum diskutiert. Vorerst gehe es gemeinsam im Kampf um den Klassenerhalt weiter, eine vorzeitige Trennung sei aber weiterhin nicht ganz ausgeschlossen. Als möglicher Kandidat für die Nachfolge im Sommer gilt laut „Sky“ Ex-Mainzer Bo Svensson.

Bjelica-Berater über Nachrichten von Aus bei Union Berlin verwundert

Bjelicas Berater Alen Augustincic zeigte sich am Mittwochnachmittag bei „Sky“ irritiert über die Berichte, sein Klient könnte den Job bei Union verlieren. „Nenad Bjelica und ich sind darüber verwundert, dass solche Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Fakt ist: Wir haben bislang keine Kenntnis darüber, dass Nenad Union Berlin möglicherweise vorzeitig oder am Saisonende verlassen muss. Mit uns wurde seitens Union Berlin darüber noch nicht gesprochen“, sagte Augustincic. „Ich kann versichern, dass Nenad voll auf Union fokussiert ist und seine ganze Kraft in den Kampf um den Klassenerhalt steckt. Nenad gibt alles für Union.“

Seit Bjelica am 14. Spieltag übernahm, legte der Kroate den Fokus auf die Defensive. Nur 22 Gegentore werden in diesem Zeitraum lediglich von Bayer 04 Leverkusen und Borussia Dortmund getoppt. Auch nach Punkten sieht die Bilanz ordentlich aus: 23 Zähler aus 18 Partien bedeuten Rang neun in der Tabelle seit Dezember.

Noch ausschlaggebender soll für die Bosse aber die fehlende spielerische Weiterentwicklung sein. Im selben Zeitraum erzielten die Köpenicker nur 14 Tore – gemeinsam mit Köln der schlechteste Wert der Liga. Des Weiteren komme Bjelica mit seinem konsequenten und eher altmodischen Führungsstil nicht bei jedem gut an. In die Kritik geriet er bereits durch seine Tätlichkeit gegen Leroy Sané im Januar. Angaben über die Vertragslänge Bjelicas wurden bei der Vorstellung im November nicht gemacht.