Selke-Berater bestätigt gut dotierte Anfrage aus Saudi-Arabien – Verbleib bei Abstieg möglich

Dass dem 1. FC Köln im Fall des immer wahrscheinlicher werdenden Abstiegs ein personeller Aderlass droht, ist verbrieft. Auch der bis Juni 2026 gültige Vertrag von Angreifer Davie Selke wäre dann obsolet. Um seine sportliche Zukunft muss sich der 29-Jährige aber offenbar keine Sorgen machen – sein Berater Akeem Adewunmi gab nun Auskunft über verschiedene Optionen.

„Ich kann bestätigen, dass es für Davie mehrere Interessenten aus dem Ausland gibt. Wir haben auch eine konkrete und sehr gut dotierte Anfrage aus Saudi-Arabien vorliegen. Klar ist, dass sich Davie zu 100 Prozent mit dem 1. FC Köln identifiziert und mit den Kölnern am liebsten weiterhin in der Bundesliga spielen möchte“, erklärte Adewunmi gegenüber „Sky“. Dem TV-Sender zufolge gibt es darüber hinaus Offerten aus Italien, der Major League Soccer und aus Südkorea.

Selkes Spielervermittler sagte weiter: „Ein möglicher Abstieg macht die Sache nicht leichter, da sein aktueller Vertrag dann keine Gültigkeit mehr besitzt. Auch das kann ich bestätigen. Köln ist für uns jedoch der allererste Ansprechpartner. Wir schauen jetzt mal, was möglich ist und was sich die Kölner Verantwortlichen vorstellen.“

Selke war im Januar 2023 ablösefrei von Hertha BSC zum FC gewechselt und kam seither auf elf Treffer in wettbewerbsübergreifend 38 Partien. Im Abstiegskampf kann der Mittelstürmer nicht mehr mithelfen, da er sich Anfang April wiederholt einen Mittelfußbruch zuzog. Aufgrund dieser Diagnose hatte Selke bereits im Januar pausiert. Womöglich bestreitet er für den 1. FC Köln gar kein Spiel mehr.

Die Domstädter haben zwei Spieltage vor Schluss fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und sechs Zähler auf den ersten Nichtabstiegsrang. Zwei Siege sind also zwingend notwendig, um alle theoretischen Chancen zu erhalten. Letzte Gegner sind Union Berlin im direkten Kellerduell und der 1. FC Heidenheim. Aufgrund einer Transfersperre dürfen die Kölner im Sommer keine neuen Spieler verpflichten.

1. FC Köln: Der Stand bei Schwäbe & Co. – Präsident Wolf will schnellen Wiederaufstieg

Neben Selke wäre auch der bis 2025 laufende Vertrag von Sturmpartner Mark Uth (32) ungültig. Laut der „Kölnischen Rundschau“ hat Selke intern signalisiert, sich auch einen Verbleib in der 2. Liga vorstellen zu können. Eine Ausstiegsklausel im Abstiegsfall besitzen dem Vernehmen nach Torwart Marvin Schwäbe (29) sowie die Innenverteidiger Jeff Chabot (26) und Timo Hübers (27). Für jeden der Profis würde der FC dann zwischen 4 Millionen und 5 Millionen Euro einnehmen können, heißt es. Ein Abschied von Schwäbe sei am wahrscheinlichsten, aber vermutlich zu verkraften, weil U21-Nationalkeeper Jonas Urbig (20) nach seiner Leihe von Greuther Fürth zurückkehrt.

Geplant sei, dass die Kaufoption über 1,5 Mio. Euro für Rechtsverteidiger Rasmus Carstensen (23) gezogen wird, um ihn fest vom KRC Genk loszueisen. Bei den bislang ausgeliehenen Offensivspielern Luca Waldschmidt (27, VfL Wolfsburg) und Faride Alidou (22, Eintracht Frankfurt) stehen die Zeichen bei Abstieg wohl auf Abschied. Trotz vieler offener personeller Fragen hat Präsident Werner Wolf ein schnelles Bundesliga-Comeback anvisiert. „Sollte es so kommen, dann werden wir uns das Ziel Wiederaufstieg in den ersten beiden Jahren setzen – trotz der Sperre“, sagte der 67-Jährige der Tageszeitung jüngst in einem Interview.