SGE torpedierte Wolfs Bochum-Transfer: „War 10 Minuten im Hotel, habe die Aussicht genossen“

„Ich will jetzt hier meine Leistung bringen und der Mannschaft so gut wie möglich helfen. Was in zwei oder drei Jahren ist, sieht man dann“, sagte Marius Wolf Ende September im Transfermarkt-Interview mit Blick auf seinen bis 2024 gültigen Vertrag bei Borussia Dortmund. Auch angesichts zahlreicher personeller Sorgen ist der Plan des 26 Jahre alten Außenbahnspielers aufgegangen: Wolf stand in dieser Saison wettbewerbsübergreifend 1.197 Minuten in 29 Partien auf dem Platz.

„Wir haben viele Verletzungen und Ausfälle. Die Saison ist bitter. In vielen wichtigen Spielen haben wichtige Spieler gefehlt. Ich persönlich spiele meinen besten Fußball. Ich habe am Anfang der Saison gesagt, dass ich meine Leistung bringen und meine Chance hier ergreifen will. Ein bisschen so wie damals in Frankfurt“, sagte der 26-Jährige im Podcast „kicker meets DAZN“. „Wenn ich die Chance bekommen habe, habe ich mich voll reingehauen, egal ob ich 5, 10, 15 oder 50 Minuten bekommen habe.“

Wolf war nach dem überraschenden Frankfurter Pokalsieg gegen den FC Bayern für 5 Millionen Euro zum BVB gewechselt, es folgten noch zwei zwischenzeitliche Leihaufenthalte bei Hertha BSC und beim 1. FC Köln. Eigentlich war es ursprünglich – konkret im Januar 2017 – gar nicht in der Planung des Rechtsfußes vorgesehen, den Schritt zur Eintracht zu gehen, weil der VfL Bochum am damaligen Hannoveraner dran war.

TSV, H96 & Co. Die Karriere von Marius Wolf in Zahlen Hier geht's lang! „Ich war schon in Bochum im Hotel eingecheckt für zehn Minuten. Dann kam der Anruf aus Frankfurt und ich habe wieder ausgecheckt. Der Mensch an der Rezeption hat mich auch ein bisschen blöd angeschaut, weil ich nur zehn Minuten auf meinem Zimmer war“, verriet Wolf, der unbedingt weg von 96 wollte, weil seine Karriere dort zum Stillstand gekommen und er in die U23 versetzt worden war. „Ich war kurz davor, hinzuschmeißen. Ich hatte noch zwei Jahre Vertrag und dachte mir zwischendurch auch, dass ich jetzt noch zwei Jahre U23 spiele und mich dann alle am Arsch lecken können“, meinte Wolf.

Eintracht Frankfurt überzeugte Wolf am Telefon – Absage an VfL Bochum

Nach dem Anruf von Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner dachte Wolf fix um: „Es war ein kurzes Telefonat, in dem er mich nur gefragt hat, ob ich Bock hätte in Frankfurt zu spielen. Dann hat er gesagt, dass ich meine Sachen packen und kommen soll. Ich war zehn Minuten im Hotelzimmer in Bochum, habe die Aussicht genossen und bin dann nach Frankfurt gefahren.“ Nach anderthalb erfolgreichen Jahren und 38 Einsätzen (sechs Tore, elf Vorlagen) bei den Hessen griff der BVB zu.