„Guardian“: Musiala ist Guardiolas Transferziel Nr. 1 – Zählt bei Bayern nicht zu Top-Verdienern
Als Manchester City das einzige Mal in seiner Geschichte einen Zugang vom FC Bayern präsentiert hat, war Jamal Musiala vier Monate alt. 2003 wechselte Michael Tarnat mit 33 Jahren ablösefrei zu den Citizens, die damals bessere Chancen auf den Abstieg als auf die Champions League hatten. Laut dem „Guardian“ würde der englische Meister gerne einen zweiten Zugang aus München präsentieren: Wenn es nach Pep Guardiola geht, soll dieser Musiala heißen, der an der Säbener Straße noch nicht zu den Top-Verdienern zählt.
Die Top-Verdiener des FC Bayern: Dreimal über 20 Millionen pro Saison
Demnach hätte der Star-Trainer gerne mehr Optionen in seinem Mittelfeld und Musiala sei dafür die erste Wahl. Bei den Bayern ist der wertvollste deutsche Fußballer seit Einführung der Transfermarkt-Marktwerte in 2004 gesetzt und steht bis 2026 unter Vertrag. Diesen hatte er im März 2021 unterzeichnet, als er ein aufstrebendes Talent war und nicht der mit 110 Millionen Euro wertvollste Spieler der Bundesliga.
Auch wenn Man City dank der Investitionen aus Abu Dhabi seit Jahren auf derselben Stufe der Nahrungskette im Fußball oder noch höher als der FC Bayern steht, dürfte ein solcher Transfer sogar für Guardiolas Team kaum zu stemmen sein. Natürlich gab es schon 16 Wechsel, bei denen über 100 Mio. Euro an Ablöse flossen, doch kaum einer hatte die Voraussetzungen dieses Gerüchts. Die Münchner wurden als Serienmeister abgelöst, haben den wohl begabtesten deutschen Fußballer bis 2026 unter Vertrag und wollen mit einem neuen Trainer 2024/25 nach allem greifen, was die Trophäen-Landschaft hergibt. Da passt ein Abgang des möglichen Aushängeschildes der nächsten Jahre nicht in den Plan.
BVB gibt seine Top-Talente regelmäßig ab, der FC Bayern nicht
Als der BVB Jadon Sancho an Manchester United, Erling Haaland an Man City und Jude Bellingham an Real Madrid verkaufte, gehörten diese Transfers zum Geschäftsmodell der Dortmunder. Sancho und Bellingham wollten den nächsten Schritt zu einem Klub machen, der in Sachen Renommee und Finanzkraft ganz oben mitmischt. Der BVB gewährt seinen Top-Talenten diese Möglichkeit und lässt sich dafür gut bezahlen. Dass es für Haaland „nur“ 60 Mio. Euro gab, lag an einer Ausstiegsklausel. In jedem dieser Fälle wechselte ein begehrter, junger Spieler mit einem Marktwert jenseits der 100 Mio. Euro den Verein – und machte in der Nahrungskette des Fußballs einen Schritt nach oben. Letzteres trifft auch auf Kylian Mbappé zu, den es 2017 von der AS Monaco nach Paris zog.
Höchste Marktwerte der Historie: Wirtz neu dabei, Bellingham nähert sich Mbappé
Begegnen sich zwei Schwergewichte auf Augenhöhe und es kommt zum Transfer, müssen rekordverdächtige Dinge passieren. So geschehen 2017, als PSG die 222 Mio. Euro teure Ausstiegsklausel von Neymar aktivierte und die Fußballwelt für immer veränderte. Der 115-Millionen-Transfer von Chelseas Eden Hazard zu Real Madrid oder Cristiano Ronaldos 117 Mio. Euro teurer Wechsel von den Königlichen zu Juventus passen nicht in diese Kategorie. Hazard war zum Zeitpunkt des Transfers 28 Jahre alt und stand nur noch eine Saison unter Vertrag. Er hatte viele Jahre alles für Chelsea gegeben und es war immer sein Wunsch, für Real aufzulaufen – das Angebot passte und man trennte sich im Guten. Ronaldo war 33 und suchte, nachdem er alles für die Madrilenen gewonnen hatte, eine neue Herausforderung.
Dass Guardiola an Musiala interessiert ist, dürfte niemanden überraschen und wenn ein Verein eine Chance auf eine Verpflichtung des Offensiv-Allrounders hat, ist es wohl Man City. Was nichts daran ändert, dass dieses Gerücht in der Gerüchteküche wohl keine allzu hohe Wahrscheinlichkeit erreichen dürfte. Die teuersten Abgänge in der Geschichte der Bayern sind Lucas Hernández (für 45 Mio. zu PSG) und Robert Lewandowski (für 45 Mio. zu Barça). Diese Summen zeigen, dass die Münchner keine begehrten Fußballer im allerbesten Alter abgeben, die sie eigentlich halten wollen. Das geschah in diesem Jahrtausend einmal im Sommer 2014 bei Toni Kroos, weil dieser seinen Vertrag, der damals nur noch zwölf Monate gültig war, zu den angebotenen Konditionen nicht verlängern wollte. Man hatte sich verpokert.
Obwohl Musiala die Vertragsgespräche Ende 2023 auf Eis gelegt haben soll, dürfte es wahrscheinlicher sein, dass er bei den Bayern verlängert, als in diesem Sommer bei Man City zu landen. Dem Vernehmen nach verdient der Nationalspieler rund 8 Mio. Euro brutto pro Jahr und ist damit weit von Harry Kane, Thomas Müller, Leroy Sané oder Joshua Kimmich entfernt. Mit der nächsten Unterschrift würde sich das ändern – egal, wo er diese setzt. Derzeit gibt es kaum einen Verein, der sich so viele Top-Verdiener leistet wie die Bayern.
Spielergehälter 2023: Bayern knackt 300 Millionen – Man Utd nur noch auf Platz 8
- Geb./Alter:
- 26.02.2003 (21)
- Nat.:
- Akt. Verein:
- FC Bayern München
- Vertrag bis:
- 30.06.2026
- Position:
- Offensives Mittelfeld
- Marktwert:
- 110,00 Mio. €
- Gesamtmarktwert:
- 929,45 Mio. €
- Wettbewerb:
- Bundesliga
- Tabellenstand:
- 2.
- Trainer:
- Thomas Tuchel
- Kadergröße:
- 27
- Letzter Transfer:
- Bryan Zaragoza
- Gesamtmarktwert:
- 1,27 Mrd. €
- Wettbewerb:
- Premier League
- Tabellenstand:
- 2.
- Trainer:
- Pep Guardiola
- Kadergröße:
- 22
- Letzter Transfer:
- Claudio Echeverri