26.04.2024 - 22:15 | Quelle: Transfermarkt.de | Lesedauer: unter 11 Min.
Alemannia Aachen
Heiner Backhaus
Porträt des Erfolgsteams 

Aachen zurück in 3. Liga – Höchster Zuschauerschnitt der Regionalliga-Geschichte

Alemannia Aachen vor 3. Liga-Rückkehr: So wurde der Klub zum Aufstiegsfavoriten
©TM/IMAGO

Ein kleiner Wermutstropfen ist da aber schon. Zuletzt hatten Recherchen der „Zeit“, von „11freunde“ und auch der „Sportschau“ Kontakte der Vereinsführung um Geschäftsführer Sascha Eller und Aufsichtsratschef Marcel Moberz ins rechtsextreme Milieu nahegelegt. Schon vor gut elf Jahren hatte es solche Berichte gegeben, nun steige wieder die Angst vor rechter Gewalt im Stadion und auf den Straßen, berichteten Fans der „Sportschau“. In der Fankurve hätten sich Hooligans mit entsprechender politischer Weltanschauung breitgemacht, die Fahne einer einschlägig bekannten Gruppe hänge gut sichtbar am Zaun. Ihr Anführer Kevin P. leitet auch einen Wohltätigkeitsverein, der Essensausgaben für Obdachlose organisiert und der mit der Alemannia in diesem Zuge öffentlichkeitswirksam zusammenarbeitete. Welchen Umgang er pflege, sei der Klubführung bekannt, schreibt „11freunde“. Eller sprach von einer „zweiten Chance“, die man Menschen geben solle. P. gebe sich selbst geläutert – ob das aber wirklich so sei, daran seien berechtigte Zweifel anzumelden.


Moberz holte bei „Facebook“ zur Attacke gegen die schreibenden Journalisten und ihre Quellen aus: „Diese Menschen schaden bewusst der Alemannia für die persönlichen Zwecke, Karrieren und den Kampf für die persönliche Agenda. Diese Leute versuchen bewusst Fanprojekte oder Politiker vor ihren Karren zu spannen, die überhaupt nichts von den Kontakten wissen. (…) Wir als Alemannia Aachen und ich als Marcel Moberz haben uns zu Genüge distanziert und unsere Haltung klargemacht. Leider sehen diese Personen es auch als Aufgabe an, uns als Menschen zu beschädigen. Es geht nicht um die Wahrheit, diese ist für diese Menschen zur kompletten Nebensache geworden. (…) Wer im Jahr 2024 immer noch nicht versteht, dass es bei Alemannia Aachen vollkommen egal ist, wo du herkommst, woran du glaubst oder wen du liebst … der will spalten und kein Teil unserer Familie sein.“



Im Aachen-Forum bei Transfermarkt sind die Aussagen Gegenstand der Diskussionen. Datenpfleger „Bayer04_KN“ findet etwa: „Ich habe keinerlei Einblicke in Alemannias Fanszene und kann deswegen auch nichts zu dem Thema inhaltlich sagen. Zu was ich mir aber eine Ansicht erdreiste, ist die offenbare Vorgehensweise der Vereinsführung (zu der Herr Moberz als AR-Vorsitzender wohl gehören dürfte). Wenn Leute, die mit derartigen Vorwürfen konfrontiert sind, in die Gegenoffensive gehen, dann schrillen bei mir alle Alarmglocken. Vor allem, wenn man so hart formuliert wie in diesem Statement: ‚unterirdische Berichte‘; ‚krankhafte Wahrnehmung‘; ‚Wahrheit ist für diese Menschen zur Nebensache geworden‘; ‚schaden bewusst … für persönliche Agenda‘. Ganz ehrlich: Aus meiner Sicht unterirdische Reaktion, die eine Taktik nach dem Motto: ‚Verteidigung durch Angriff auf Gegner‘ darstellt und sich allein durch ihre Art unglaubwürdig macht. Es ist die Methode Trump. Ich glaube übrigens nicht, dass Alemannia Aachen ein rechtsextremer Verein ist, um das von vornherein klarzustellen. Mir drängt sich nur der Eindruck auf, dass dieser Moberz nicht kapiert, was für ein Bild er der allgemeinen Öffentlichkeit abgibt.“



„SuperMario“ findet diese Kritik nachvollziehbar. Moberz sei „seinerzeit angetreten mit dem Versprechen, für mehr Transparenz zu sorgen. Das erfolgt meist über regelmäßige Beiträge von ihm auf Facebook. Von ihm persönlich, als leidenschaftlicher Fan und Funktionär und ohne breite Absprache. Grundsätzlich ist Transparenz gut und der Weg funktioniert ja augenscheinlich sehr gut, was sportliches Abschneiden, Fanzulauf und Sponsorenakquise betrifft. Trotzdem muss Alemannia dringend wieder professionellere Strukturen aufbauen, denn der Aufsichtsratsvorsitzende sollte im Grunde nur die Geschäftsführung kontrollieren, bei Alemannia ist er mindestens nebenbei noch Pressesprecher, wenn nicht noch mehr. Super, wie viel Engagement die ganzen Angestellten zeigen, und ich bin mir sicher, dass viele auf der letzten Rille gehen nach den letzten intensiven Monaten. Aber auf lange Sicht fehlt an verschiedensten Ecken Personal und professionellere Strukturen. Wie du sagst, solche Statements kann man als Funktionär eigentlich nicht so in den Raum werfen.“


„aeroAC“ wünscht sich von der Klubführung, dass sie bei solchen Themen „genauer hinschaut. Man kann nicht leugnen, dass da ein paar vermeintliche ‚Pappnasen‘ im Stadion sind und sich unter die Fans mischen. Ich bin schon dafür, Politik im Stadion außen vor zu lassen, aber diese Grenze sollte man doch klar ziehen. In sozialen Medien laden viele Stadiongänger Bilder hoch und schreiben darunter: ‚#sportschau, ich habe keine Angst, ins Stadion zu gehen‘,etc. Das ist durchaus auch richtig so, ein bisschen muss man aber dennoch aufpassen, gewisse Dinge, aber auch Meinungen, nicht zu relativieren. Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte.“


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Ich würde mal klar sagen, dass Alemannia kein Verein ist, der aus einer rechten Ecke kommt und in der rechten Ecke steht.
Der Großteil der Fans ebenfalls nicht.
Es sind wie so oft vermutlich vereinzelte, die am rechten Rand stehen und sich auch so positionieren bzw. leben.
Ich find's auch schön und gut, wenn sich über Social Media doch einige viele melden und sich sicher im Stadion fühlen.
Mich eingeschlossen.
Jedoch kann ich auch die denjenigen verstehen, die sich nicht sicher oder auch meinetw ...
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Autor
Matteo
Marius Soyke
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Heiner Backhaus
Alemannia Aachen
Heiner Backhaus
Geb./Alter:
04.02.1982 (42)
Nat.:  Deutschland
Akt. Verein:
Alemannia Aachen
Aktuelle Funktion:
Trainer
Vertrag bis:
30.06.2025
Im Amt seit:
06.09.2023
Alemannia Aachen
Gesamtmarktwert:
2,74 Mio. €
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1.
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